Deutsch

Gedicht zum Thema Deutsch:
„Sprache spricht man tagaus tagein, deshalb lass das Fragen sein.“ (Anonymus)

Nicht unrecht hat der anonyme Poster – kann man das überhaupt sagen, entscheiden wir uns doch lieber für die sichere Variante– Autor. Dass der Deutschunterricht verpflichtend bis zum Abitur durchgeführt wird, ist nicht für alle ersichtlich. Und doch, man findet immer wieder Beispiele im öffentlichen Raum (Gibt es im Deutschen eigentlich ein Apostroph s? Wann werden Wörter zusammen geschrieben? Was ist das eigentlich mit das und dass?), die zeigen, ganz verzichten kann man dann doch nicht.

Mit der obigen Einführung in die Beschreibung von unserem Verständnis des Unterrichtfachs Deutsch wurde bereits einer von vier Kompetenzbereichen angesprochen: „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“. Dieser steht grundsätzlich in Beziehung zu den anderen dreien. Sprache begegnet den Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht in doppelter Funktion: Sie ist Medium und Gegenstand zugleich. Die Verständigung über Texte erfolgt durch sprachliche Akte, die wiederum Gegenstand der Reflexion sein können. Um diesem hehren Anspruch Genüge zu tun, müssen die anderen Bereiche sich zwangsläufig mit den Aspekten „Sprechen und Zuhören“, „Schreiben“ und „Lesen – mit Texten und Medien umgehen“ auseinandersetzen.

Besonders die Förderung von kommunikativen Kompetenzen, zu denen neben einer adäquaten, situationsangemessenen und adressatenorientierten Ausdrucksweise auch die Fähigkeit gehört, aktiv und kritisch zuzuhören, steht im Fokus des Unterrichts. In der Auseinandersetzung mit Texten und Medien und in der Reflexion sprachlichen Handelns entwickeln die Schülerinnen und Schüler Verstehens- und Verständigungskompetenzen, die ihnen helfen, die Welt zu erfassen und eigene Positionen und Werthaltungen begründet einnehmen und ausdrücken zu können.

Der Deutschunterricht baut diese Kompetenzen systematisch über Inhalte auf, die an die Erfahrungswelt der Schüler anknüpfen und kulturelles sowie literarisches Wissen vermitteln. Dabei geht es in erster Linie darum, das Denken und damit verbundene differenzierte Ausdrucksweisen zu fördern und damit den eigenen Horizont, aber auch den anderer Leser oder Zuhörer zu erweitern. Als Kernbereich gehört deshalb neben der Analyse und Interpretation von Sachtexten und Literatur aus unterschiedlichen Epochen auch der produktive Themenkomplex, in dem eigene Werke pragmatischer oder literarischer Art erstellt werden.

Der schuleigene Lehrplan ist auf Grundlage der neuen Kerncurricula erstellt worden. Die sogenannten KCs gibt es für die Sekundarstufe I, sowie für die Sekundarstufe II (abrufbar über den Bildungsserver nibis). Sie werden von der Fachkonferenz Deutsch in einen für das Gymnasium Langenhagen passenden Lehrplan in modularer Form umgewandelt. Am Ende des Schuljahres steht eine Evaluation, die eine ständige Überarbeitung einschließt.

Zur Zeit werden für die Abiturprüfung aus dem KC II in der Regel jeweils 2 Wahlpflichtmodule von der Behörde gesetzt, die neben den Pflichtmodulen obligatorisch sind. Diese Schwerpunktthemen sowie der darauf aufbauende schuleigene Plan wechseln für jeden Abiturdurchgang.

Bei der Umstellung von G8 auf G9 ergaben sich einige Änderungen im KC, die für den Sekundarbereich I bereits eingearbeitet werden konnten. Die Veränderungen, die den Sekundarbereich II aufgrund der dreijährigen Oberstufe betreffen, werden erst in diesem Jahr bekannt und eingepflegt, so dass pünktlich zum Schuljahresbeginn 2017/18 mit dem neuen Schullehrplan begonnen werden kann.

Daneben sind von der KMK neue, länderübergreifende Bildungsstandards verabschiedet worden, die eine bessere Vergleichbarkeit über (Bundes-)Ländergrenzen hinweg ermöglichen sollen und ab dem Schuljahr 2013/14 implementiert wurden. Sie lösen die bis dahin gültigen EPAs (Einheitliche Prüfungsanforderungen für das Abitur) ab.

Schaut man sich an, was alles den Deutschunterricht ausmacht, ist es nicht zu übersehen: Das Fach hat eine Schlüsselfunktion in unserem Fächerkanon inne! Alles, was in Deutsch gelehrt wird, kann und muss auf die anderen Fächer übertragen werden. Also: „Sprache spricht man tagaus tagein, deshalb lass bloß nicht das Fragen sein.“

 

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