08 Nov

Musicalkritik - West Side Story

Musicalkritik - West Side Story

(verfasst von Rebecca Farkas und Karina Wagner)

Eine grenzüberschreitende Liebesgeschichte oder doch Gangrivalität bis zum Blut?

Mitte Oktober besuchte der Musikkurs des Jahrgangs 12 von Herrn Oepen das Musical „West Side Story“, eine amerikanische Version des weltberühmten Klassikers „Romeo und Julia“. Statt in Verona befinden wir uns dieses Mal in New York der 1950er Jahre, genauer gesagt im Stadtteil West Side. Hier herrscht ein ständiger Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Gangs, den amerikanischen „Jets“ und den puerto-ricanischen „Sharks“, um die Vormacht im Bezirk. Wie das Schicksal so wollte, verliebten sich ausgerechnet Tony und Maria ineinander, beide aus der jeweils anderen Gruppe. Es beginnt eine gefährliche Liebesgeschichte, welche auf wenig Akzeptanz stößt und deswegen geheim gehalten werden muss. Währenddessen fordern sich die Leader der Gruppen zu einem Kampf heraus, welchen Tony auf Bitte von Maria verhindern soll. Wird ihm das gelingen und kann er mit Maria glücklich werden, oder wird doch Blut fließen?

Das Musical stieß, ganz besonders in unserem Kurs, auf großen Zuspruch. Obwohl wir uns mit der Handlung schon im Unterricht auseinandergesetzt hatten, hielt das Stück immer eine Überraschung parat. Zum Beispiel war das Ende schockierend, sehr rührend dargestellt und verleiht der Geschichte ein romantisches aber auch dramatisches Flair. Obwohl sich das Stück an Romeo und Julia anlehnt, ist die „West Side Story“ sehr originell gestaltet und spezifische Unterschiede zum Shakespeare-Stück schenken dem Musical einen besonderen Charakter.

Die Gestaltung erfolgt mit viel Liebe zum Detail: Jeder Darsteller besitzt seine eigene Rolle, es gibt „immer etwas zu tun“, denn auch die Nebenrollen sind wichtig für das Gesamtgeschehen, sie verleihen den Szenen Authentizität und Spannung. Alle Rollen sind schnell liebzugewinnen, da jede auf ihre ganz eigene Art und Weise einzigartig und humorvoll ist.

Leonard Bernstein, der Komponist, hat nicht an großartigen Musikstücken gespart. Die berühmten und unveränderten Lieder wurden Live aufgeführt, von den Darstellern gesungen und von einem Liveorchester begleitet. Außerdem wurde die Musik mit deutschen Untertiteln unterlegt, sodass Verständnisprobleme vermieden wurden. Die Schauspieler haben sich als großartige Sänger entpuppt, die auch ein Talent fürs Tanzen besitzen. Die Tänze waren nämlich genau durchgeplant und charakterisierten, genau so wie die Musik, die jeweilige Gang oder Stimmung. Es schien fast so, als ob die verfeindeten Fronten durch das Zusammenspiel von Musik und Tanz eins werden, doch der Schein verklingt zusammen mit dem Ende der Musik.

Während der großen Tanzdynamik fand ebenso der Bühnenumbau statt, für den Zuschauer fast unsichtbar, durch die ständige Ablenkung der faszinierenden Aufführung. Der Hauptkomplex der Bühne, die „Hauswände“ mit einer „Treppe“ waren mobil und haben sich der jeweiligen Szenerie anpassen lassen.

Wie schon angedeutet, gab es viele Überraschungen, einige wurden durch Spezialeffekte, zum Beispiel durch Pyrotechnik, unterstützt. Diese waren sehr unerwartet, daher sollte man darauf vorbereitet und es ist nicht unbedingt etwas für schwache Nerven.

Im Großen und Ganzen können wir allen Leser das großartige und mitreißende Musical ans Herz legen. Es gibt kaum etwas auszusetzen und es herrscht ganz besonderes Ohrwurmpotenzial. Bernsteins „West Side Story“ ist ein gutes Einsteigermusical für all die unter uns, die noch nie das Opernhaus besucht haben, außerdem ist es ein gutes Musical für Schulklassen und Familienabende.

Langenhagen, Sonntag, 29.10.2017 

Quelle: https://www.staatstheater-hannover.de/ Fotos:

Mit freundlicher Genehmigung der Staatsoper Hannover

Gelesen 3503 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 08 November 2017 12:50

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